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olivenoelkontor

Nützliche Informationen rund um Olivenöl. Neueste Erkenntnisse zum Thema und Beschreibungen hervorragender Olivenöle. Humorvolle Geschichten über´s Essen und Trinken, die auch mit Olivenöl zu tun haben (aber nicht nur).

Dienstag, Januar 01, 2008

Winterlicher Salatgenuss

Da immer noch sehr gern auf diesem Blog gestöbert wird, habe ich mich entschlossen, ihn etwas wiederzubeleben. Die Beiträge finden Sie natürlich auch auf den Blog-Seiten des Olivenölkontors.
Ich wünsche allen Besuchern ein frohes neues Jahr 2008, und dazu ganz viel Appetit auf allerfeinstes Olivenöl!


Nach den Festtagen mit üppigem Fleischkonsum braucht es etwas Leichtes, um den Magen zu beruhigen und zu schonen. Der Jahreswechsel steht an, da gibt es auch wieder genug zu essen. Dazwischen gibt es bei uns Salat. Im Winter haben Radicchio, Endivien, Frisee, Chicoree, Eisberg und Feldsalat Saison, zumindest sind sie fast überall zu bekommen. Aus diesen Sorten, zuzüglich einiger Tomaten, grüner oder roter Paprika, Salatgurke, Zwiebel und Karotten bereite ich eine große Schüssel gemischten Salats als Vorspeise, Hauptgang und Dessert. Salat als solches ist ja ganz schön, wirklich schmackhaft wird er erst durch das Dressing. Was einigen Leuten Probleme bereitet. Lassen wir die ganzen Fertigdressings, Salatkrönungen und ähnlich schauderhaftes Zeug einmal weg, dann bleibt Essig und Öl oder ein Dressing auf Majonnaisenbasis. Letzteres mag bei uns niemand sonderlich, deshalb bereite ich eine Vinaigrette aus Essig, Senf und Olivenöl. Welcher Essig? Eigentlich egal, solange es ein wirklich guter Essig ist. Balsamico ist möglich, oder auch ein guter Weinessig (Vin-Santo-Essig z. B.), ein Honigessig oder ein Fruchtessig. Der Senf kommt entweder aus Düsseldorf und ist scharf oder aus Dijon und ist ebenfalls scharf. Das Olivenöl sollte ebenfalls ein gutes sein, ich nehme gerne ein fruchtiges aus Sizilien, den Marken oder aus Andalusien. Allein mit der Variation dieser Zutaten bringen Sie die unterschiedlichsten Dressings zustande, deren einzige Gemeinsamkeit ist: sie schmecken alle hervorragend. Als Beispiel hier ein Rezept für eine Vinaigrette, die für vier Personen berechnet ist, die allesamt sich am Salat satt essen wollen:

* 80 ml Vin Santo Essig
* 1 Teelöffel Dijonsenf
* 250 ml Olivenöl (Oliventraum)
* 1 Teelöffel Himalayasalz oder Meersalz
* 1 Msp. Chayennepfeffer
* schwarzer Pfeffer aus der Mühle
* 1 mittelgroße Zwiebel (oder 3 Schalotten), fein gewürfelt

Die Zubereitung: Den Essig, Senf, das Salz, den Chayennepfeffer und den schwarzen Pfeffer sowie das Salz in eine große Salatschüssel geben und verrühren, bis sich das Salz aufgelöst hat. Jetzt das Olivenöl in dünnem in die Schüssel laufen lassen und dabei ständig rühren. Sie werden feststellen, dass sich eine sämige Emulsion bildet, was auch beabsichtigt ist (ohne Senf würde das nicht funktionieren, Essig und Öl trennten sich innerhalb kürzester Zeit voneinander). Anschließend die Zwiebelwürfel dazugeben und unterrühren. Die Zutaten für den Salat der Reihe nach hineingeben und jeweils unterheben. Zuerst die harten Salatzutaten wie Möhren, Paprika, Tomaten und Salatgurke. Das Unterheben nicht vergessen! Jetzt die Endivie und den Radicchio, den Frisee und den Chicoree. Unterheben! Und ganz zum Schluss den Feldsalat. Jetzt sofort servieren. Dazu gibt es etwas Weißbrot, mehr nicht. Wer nun auf Fleisch nicht verzichten möchte, der garniere doch einmal mit hauchdünnen Scheiben geräucherter Gänsebrust oder ebensolchen vom Lammschinken. Guten Appetit!

P.S. Viel Öl, ich weiß. Der Grund, warum vielerorten Salat nicht schmeckt, ist die Angst. Die reine Angst vor Fett. Essen Sie eine große Portion Weihnachtsgans mit Sauce, Rotkohl und Knödel, nehmen Sie in etwa die gleiche Menge Fett zu sich. Mit dem Unterschied, dass es sich um gesättigte also ungesundere Fettsäuren handelt. Fett also lieber anderweitig einsparen, nie beim Salat!

Montag, Februar 19, 2007

Olivenölkontor in neuem Gewand

Das Olivenölkontor wurde komplett umgestaltet. Nun ist auch ein Blog in die Seite integriert, sodass erklärt ist, warum seit Dezember hier nicht mehr gepostet wurde. Ich möchte mich bei allen interessierten Lesern bedanken und hoffe, dass das neue Blog genau so oder sogar noch mehr angenommen wird. Den Link zum neuen Blog finden Sie unter den Links.
P.S. Ab und zu werden auch an dieser Stelle noch einige Posts erscheinen, um den schönen Pagerank nicht zu verlieren.

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Donnerstag, Dezember 21, 2006

Neue Ernte aus Griechenland


Malva frisch auf den Tisch

Heute ist das neue Öl aus Griechenland eingetroffen. Herrlich frisch und pikant, genau so, wie ich es mag. Dieserhalb und destawegen gibt es heute Salat mit frischem Olivenöl. Extra Nativ versteht sich. Der Salat, bestehend aus Feldsalat, Frisée, Radicchio, Römersalatherzen und Chicorée sowie Gurkenscheiben, Tomaten, etwas Knoblauch und roten Zwiebeln wird - damit er als Hauptgang durchgeht - angereichert mit einigen Würfeln Schafskäse, Schinkenstreifen und Oliven. Das sehr einfache Dressing setzt sich aus einem Teil Weinessig (Chianti-Weinessig aus der Toskana) und drei Teilen Malva-Olivenöl, Meersalz und schwarzem Pfeffer aus der Mühle zusammen. Ein überaus schmackhaftes Abendessen. Probieren Sie es doch mal aus. Das frische Malva-Olivenöl gibt’s im Olivenölkontor zum Probierpreis von 8,95 EUR für die 750-ml-Flasche.

Freitag, Dezember 08, 2006

Wunderseife aus Kreta 2

Haare werden wieder sprießen ...

... glaubte ich jedenfalls. Doch nach sechs Wochen eifrigem Gewasche kann ich nichts erkennen. Können Sie was erkennen? Mir Hoffnung auf volles Haupthaar machen? Wenn ja, dann bauen Sie mich auf. Ich wasche jedenfalls, bis die Seife alle ist.


Doch die Hoffnung ist geschwunden. Man sagte mir allerdings, sie stürbe zuletzt. Falls es doch nichts nutzt, bietet mir der Spruch meines Vaters Trost: "Nur auf Mist wächst was!"

Donnerstag, November 16, 2006

Erschreckender Netzfund


Volksverdummung mit Fehlinformationen

Ab und zu möchte man wissen wo man steht. Bei Google zum Beispiel. Gibt man auf der Suchmaschinenseite das Suchwort „Olivenöl“ ein, erscheinen allerlei Einträge. Relevante und weniger relevante. Der am wenigsten relevante Eintrag erscheint gleich auf der ersten Seite, und das schon an vierter Stelle (von den unbezahlten Einträgen, versteht sich). „Marions Kochbuch“ (http://www.marions-kochbuch.de/index/0057.htm) erklärt uns das Olivenöl:

über Olivenöl

Olivenöl ist für die mediterrane Küche unentbehrlich. Das etwas dickflüssige grünliche Olivenöl hat einen leicht fruchtigen Geschmack. Es wird aus den grünen Oliven gewonnen. Olio virgine (Jungfernöl) wird auch natives Olivenöl genannt und ist ein naturreines Olivenöl. Es wird durch schonendes Pressen gewonnen und ist weitestgehend unbehandelt. Die Qualitätsunterschiede bei kaltgepreßtem Olivenöl werden durch das Pressen erzielt. Bei der ersten schonenden Pressung erhält man Natives Olivenöl "extra". Es ist ein hellgrünes leichtes Olivenöl mit mildem Geschmack. Dieses Olivenöl ist das teuerste Öl. Bei der zweiten Pressung erhält man das Native Olivenöl. Die Farbe ist durch den höheren Chlorophyll-Anteil etwas kräftiger grün und schmeckt intensiver nach Olive. Dann gibt es noch das gewöhnliche native Olivenöl, welches bei der dritten Pressung entsteht. Dieses Olivenöl hat eine dunkle Grünfärbung und ist recht herb im Geschmack. Das "reine" Olivenöl wird dagegen warm gepreßt und enthält viele Fettsäuren, warum dieses Öl auch raffiniert wird. "Reines" Olivenöl kann auch aus einer Mischung aus nativem Olivenöl und raffiniertem Olivenöl sein.

So einen „Schmarrn“ habe ich schon lange nicht mehr gelesen: 2. Pressung, 3. Pressung, warme Pressung, „weitestgehend“ unbehandelt. Ich nenne das „Volksverdummung“. Wer denn nun gar keine Ahnung hat, sollte anderen Menschen nicht mit seinem Halb- bis Garnichtwissen imponieren wollen. Ich unterstelle ja keine böse Absicht, aber etwas Recherche (zum Beispiel bei dem ersten Eintrag in der Liste) kann man schon verlangen; auch wenn es sich „nur“ um eine Kochbuchautorin handelt.

Warum ist die Dame mit ihrer Seite an so guter Stelle bei Google gelistet? Das kann eigentlich nur daran liegen, dass es viele Verweise (Links) zu dieser Seite gibt. Damit die besseren Informationen über Olivenöl an so exponierter Stelle erscheinen, verlinken Sie doch einfach das Olivenölkontor (www.olivenoelkontor.de) auf Ihren Internetseiten – sofern Sie denn eine haben. Suchen Sie etwa nach „Olivenöle“ bei Google, schafften wir es schon auf die erste Seite – als siebter Eintrag. Immerhin.

Dienstag, Oktober 31, 2006

Wunderseife aus Kreta



Haare werden wieder sprießen, …

… glaube ich jedenfalls; man ist ja Optimist. Eine patentierte Olivenölseife aus Kreta, deren wirksame Zutat eine von 50 Sorten wild wachsender Zwiebeln ist (welche natürlich nur auf Kreta wächst), soll das Wunder vollbringen, und Ausgefallenes wieder wachsen lassen. Vom Haupthaar ist die Rede; speziell von meinem.

Es fiel im Laufe der letzten Jahre nämlich mächtig aus. Konnte ich vor 20 Jahren meinen Friseur noch zu einer Dauerwelle überreden, ist heute beim Haare schneiden nur mehr der Barthaarschneider im Einsatz. Fünf Millimeter. Durch die Bank.

Nun aber las ich (und hörte vorab von einem Griechen), es gäbe eine Seife, mit derer man das Haar wieder wachsen lassen könne. Also: Seife besorgt, und auf zum Selbstversuch! Um nicht bei Anpreisung dieser Seife im Olivenölkontor der Falschaussage bezichtigt zu werden, teste ich sie und dokumentiere die Ergebnisse hier im Blog – mit Foto als Beweis (oder Gegenbeweis).

Zur Beschreibung der Seife:

„Die AMALTHIA Seife ist reine natürliche Seife aus Olivenöl und dem Extrakt der Meerzwiebel, genauer einer bestimmten der 50 Arten, die in der kretischen Flora zu finden sind. Die Seife enthält keine anionischen oder nichtionischen grenzflächenaktiven Verbindungen, künstliche Farben oder Duftstoffe. Sie ist 100% biologisch abbaubar, ohne Kalium (Waschsoda) hergestellt und somit umweltfreundlich. Dank der Eigenschaften des reinen Olivenöls schützt sie sanft die Haut und ruft auch bei noch so empfindlicher Haut keine Reizungen hervor.

Die Seife wird in traditioneller Weise in der ältesten Seifenfabrik des Landes, ABEA in Chania und nur für Vassilis Myriokefalitakis hergestellt. Die Seife ist nach 200 Tagen der Trocknung auf speziellen Holztischen gebrauchsfertig. Die Form ist länglich, die klassische Form der traditionellen grünen Seife. Sie ist in besonders hergestellten Pappkästchen verpackt. Wegen der Schwierigkeiten, die erforderlichen Grundstoffe zu beschaffen, insbesondere die spezielle Art der wild wachsenden Zwiebel, werden jedes Jahr nur kleine Mengen der Seife AMALTHIA hergestellt. Dennoch, wer die Seife einmal benutzt, bestätigt den Qualitätsunterschied im Vergleich mit der Menge der im Handel befindlichen Produkte. Vassilis Myriokefalitakis erfuhr durch alte Kreter von den Wunder wirkenden Eigenschaften der wilden Zwiebel auf der Kopfhaut. Ein Friseur empfahl ihm grüne Seife ohne chemische Zusätze zur Behandlung von Haarausfallproblemen - das Geheimnis verbirgt sich also in der Natur Kretas. Vassilis Myriokefalitakis hat es entdeckt und die Seife AMALTHIA kreiert.

Anwendung:

Bis Februar 2002 haben mehr als 20.000 Menschen Amalthia Olivenölseife mit erstaunlichen Ergebnissen benutzt. AMALTHIA Olivenölseife ist inzwischen vom Apothekeneinkaufsverband von Kreta, SYFAK, anerkannt und ist als Warenzeichen unter der Nummer 158005 geschützt. Diese Seife hilft sowohl beim Haarneuwuchs als auch bei der Kontrolle von Schuppen, rauer Haut und anderer Hautkrankheiten.“

Kurz gesagt, die Seife ist die „Eier legende Wollmilchsau“ unter den Olivenölseifen. Ob das stimmt, werden Sie ja sehen.

Apropos sehen: Auf dem Foto sehen Sie meinen Charakterkopf aus der Vogelperspektive, vor der Anwendung. Jede Woche werde ich ein neues Foto veröffentlichen, um Erfolg oder Nichterfolg zu zeigen.

Die Seife wird zudem nicht ganz billig werden. Um die 12 Euro für 125 g Seife müssten Sie schon anlegen. Wenn sie wirkt, sicherlich nicht zuviel, bedenkt man die abgehobenen Preise für sonstige Haarwuchstinkturen. Sollte sie nicht wirken, habe ich nicht mit Olivenölseife, sondern mit Zitronen gehandelt.

Freitag, Oktober 20, 2006

Mittelmeerdiät gegen Alzheimer ...

... oder wie man nicht bekloppt wird

Laut einer Studie, die an 2258 gesunden Freiwilligen durchgeführt wurde, soll die Mittelmeerdiät mit viel Olivenöl und frischem Gemüse, Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch, frischem Fisch und etwas Rotwein gegen Alzheimer schützen.
Die Meldung dazu: "Bei der Mittelmeerdiät handelt es sich nicht um eine Diät im klassischen Sinn, sondern um eine grundlegende Ernährungsweise, wie sie für die Länder rund um das Mittelmeer typisch ist. Gesundes Olivenöl spielt dabei ebenso eine Schlüsselrolle wie viel frisches Gemüse, Tomaten, Knoblauch, frischer Fisch, Brot und etwas Rotwein. Die positive Wirkung einer solchen Ernährung auf das Herz-Kreislauf-System wurde mittlerweile in einer ganzen Reihe von Studien nachgewiesen. Bereits seit längerer Zeit vermuten Experten außerdem, dass die gesunden Inhaltsstoffe und der Verzicht auf tierische Fette und Eiweiße das Demenz-Risiko positiv beeinflussen.
Um einen solchen potenziellen Einfluss nachzuweisen, ließen Nikolaos Scarmeas und seine Kollegen nun 2.258 gesunde Freiwillige Fragebögen zu ihren Ernährungsgewohnheiten ausfüllen. Diese Gewohnheiten wurden anschließend auf einer Mittelmeerdiät-Skala von 0 bis 9 bewertet: Je stärker sich ein Proband an die Vorgaben der Diät hielt, desto höher war seine Punktzahl. Zusätzlich sammelten die Forscher Daten aus der Krankengeschichte der Teilnehmer, erfassten deren Lebensgewohnheiten und unterzogen sie einer ausführlichen medizinischen und neurologischen Untersuchung. Diese Untersuchung wurde im Durchschnitt vier Jahre lang etwa alle 18 Monate wiederholt.
Während der Studiendauer erkrankten 262 der Probanden an Alzheimer, berichten die Forscher. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Krankheit ausbrach, wurde dabei eindeutig von den Ernährungsgewohnheiten beeinflusst: Mit jedem zusätzlichen Punkt auf der Mittelmeerdiät-Skala sank das Risiko um etwa 9 bis 10 Prozent, zeigte die Auswertung. Verglichen mit der Gruppe mit der geringsten Punktzahl hatten die Teilnehmer mit mittleren Werten ein um 15 bis 21 Prozent und die Probanden mit den höchsten Punktzahlen sogar ein um knapp 40 Prozent verringertes Risiko. Dieser Zusammenhang blieb auch bestehen, wenn andere Faktoren wie Alter, Bildungsstand, Body-Mass-Index, Rauchen und andere Krankheiten berücksichtigt wurden. Damit sei erstmals der vorbeugende Effekt der Mittelmeerdiät bei einer neurologischen Krankheit nachgewiesen worden, kommentieren die Forscher." Quelle: www.wissenschaft.de .
Nun wissen wir ja mittlerweile alle, dass Olivenöl gut für die Gefäße ist, und die sogenannte Mittelmeerdiät insgesamt sehr gesund sein soll. Was mich dabei eher stutzig werden lässt, ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch in den Mittelmeerländern. Ausnahmslos verzehren Italiener (91,5 kg), Franzosen (109,5 kg), Griechen (91,1 kg), Portugiesen (105,5 kg) mehr Fleisch als die Deutschen (90,7 kg). An der Spitze liegt Spanien mit beachtlichen 126,9 kg (alle Zahlen von 2003) pro Kopf - Kleinkinder und zahnlose Greise mitgerechnet.
Wie passt nun der immense Fleischverzehr in genannten Mittelmeerländern mit der Mittelmeerdiät zusammen? Kann es nicht sein, dass einfach der zusätzliche Verzehr von Olivenöl, Knoblauch und Co. die Risiken, welche tierische Fette und Eiweiße bergen, minimieren? Schön wenn das mal jemand erforschen würde. Wenn dem so wäre, käme der Pro-Kopf-Verbrauch von Olivenöl in Deutschland von zur Zeit schlappen 1,5 Litern auf ein vernünftiges, weil gesundes Niveau von mindestens 5-10 Litern pro Kopf. Übrigens: Weit vorne im Verzehr von Olivenöl liegen die Kreter, mit 20 Litern pro Kopf - Kleinkinder und zahnlose Greise mitgerechnet.

Donnerstag, Oktober 05, 2006

Rezepte mit Olivenöl

Rezeptüberflutung im Web ohne die wichtigste Angabe

Welches ist die wichtigste Angabe? Nicht, dass mit Olivenöl gekocht wird; das ist in vielen Rezepten selbstverständlich. Genau so selbstverständlich steht in den Rezepten einfach nur Olivenöl. Bei der Geschmacksvielfalt des Olivenöls ist das aber unverständlich. Ob ich an meinen Salat ligurisches Olivenöl aus der Taggiasca-Olive kippe oder sizilianisches aus Nocellare del Belice ist ein elementarer Unterschied. Woher soll der Rezeptnutzer das denn wissen? Ich vermute allerdings, dass viele Rezeptschreiber es ebenfalls nicht wissen. Keinen Hinweis auf die Geschmacksrichtung, wo doch ein Adjektiv schon viel besagen würde: fruchtig, mild, pikant sind nur einige hilfreiche Hinweise.
Falls sich das bei den vielen Rezeptschreibern immer noch nicht herumgesprochen hat: Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl. Die Geschmacksunterschiede sind enorm. Vergleichbar mit denen des Weins (einen Burgunderbraten macht man ja nicht mit Chianti; sollte man zumindest nicht).
Wer nun ein Olivenöl benötigt, sollte zumindest wissen, welche Geschmacksrichtung er braucht oder am liebsten mag. In guten Feinkostgeschäften wird man in der Hinsicht gut beraten, im Supermarkt natürlich nicht. Es hilft auch, sich im Internet entsprechend zu informieren. Zu jedem meiner Olivenöle gibt es eine Kurzbeschreibung mit Geschmackshinweis sowie Empfehlungen, für welche Zubereitung das Öl gut geeignet ist. Das sollte überall so sein. Den Rezeptschreibern ist zu wünschen, dass sie ein Bewusstsein für Olivenöl entwickeln. Die Rezepte können dann nur besser werden.

Montag, September 18, 2006

Olivenöl contra Rapsöl

Gezieltes Marketing mit „wissenschaftlichen“ Meldungen?

Dass Olivenöl gesund ist, muss hier nicht noch einmal erläutert werden, das wissen eigentlich alle. Dass Rapsöl gesünder (und billiger) ist, sollen nach einer Meldung der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e. V. die Verbraucher nun glauben.

Wieder einmal wird auf den Fettsäuren herumgeritten (ungesättigte sind gesünder und im Rapsöl in höherem Maße vorhanden) und – zusammen mit Omega 3-Fettsäuren – als alleinige Heilsbringer propagiert.

Es wird vom „Siegeszug“ des Olivenöls in „guten deutschen Haushalten“ geschrieben. Zitat: „Olivenöl hielt in jedem guten deutschen Haushalt Einzug und verdrängte die heimischen Öle fast vollständig.“

Völliger Blödsinn, wenn man sich die Verkaufszahlen von Sonnenblumen-, Distel- und Rapsöl anschaut. Hier wird nach meiner Meinung gezielt mit unvollständigen Informationen für Rapsöl geworben; und dies von einem angeblich unabhängigen Verein.

Apropos unabhängig. Ich habe mir die Förderer des Vereins angeschaut, und bei einigen Namen ..., aber urteilen Sie selbst: http://www.ernaehrungsmed.de/content/view/235/325/ Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Schaut man sich dann auf der Webseite die Dinge an, für die geworben wird (Schlankheitspillen etc.), dann stellt sich – zumindest mir – die Kompetenzfrage.

Zur Erinnerung: Die positiven Eigenschaften von Olivenöl beschränken sich nicht nur auf die Fettsäurezusammensetzung. Wichtig sind unter anderem die Polyphenole und die vielen anderen wirksamen Stoffe (genannt: sekundäre Pflanzenstoffe) im Olivenöl, die außer dem günstigen Einfluss auf den Cholesterinspiegel noch andere, die Gesundheit fördernde oder Krankheit vorbeugende Eigenschaften (schmerzlindernd, entzündungshemmend, Krebs vorbeugend und vieles mehr …) besitzen, die in ihrer Gesamtheit sogar heute noch nicht vollständig erforscht sind. Da kann kein uns bekanntes Öl mithalten. Das ist erwiesene Tatsache! Erforscht von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt.

Rapsöl? Ja! Zum Autofahren oder Heizen. Im Salat bei mir nur in Ausnahmefällen, wenn ich nämlich ein Öl benötige, welches im Kühlschrank nicht fest wird.

Liebe Verbraucher, lassen Sie sich nicht verunsichern, und nehmen Sie weiter Olivenöl. Denn abgesehen von den gesundheitlichen Eigenschaften, wird die wichtigste Eigenschaft in der Diskussion fast vergessen: Olivenöl schmeckt einmalig gut!

Dienstag, August 29, 2006

Leberreinigung mit Olivenöl

Was sauber ist, funktioniert auch gut

Die Leber ist eines der wichtigsten Organe im Körper. Ist sie in ihrer Funktion beeinträchtigt, geht es uns meist schlecht. So können durchaus – laut Dr. Hulda Clark – Rückenbeschwerden, Allergien, Beschwerden in der Schulter und im Oberarm durch eine „verdreckte“ Leber ausgelöst bzw. begünstigt werden. Die Leber ist durchzogen von vielen Kanälen, die durch (nicht verkalkte) Steine verstopfen. Bis zu 2000! Steine können in diesen Bahnen vorhanden sein. Eine schlechte Funktion der Leber mit teilweise gut feststellbaren erhöhten Leberwerten ist die Folge. Nun hat Frau Dr. Clark eine bei den Naturvölkern wohl schon seit Jahrhunderten, gar Jahrtausenden bekannte Methode zur Leberreinigung vervollkommnet. Die wichtigsten Zutaten dabei: Bittersalz, Grapefruitsaft und – Olivenöl. Wenn es Sie interessiert, benutzen Sie den folgenden Link auf die Seite von Frau Dr. Clark.

Anmerkung: Dr. Hulda Clark ist eine nicht unumstrittene Medizinerin, die mit ihren Forschungen auch schon mal aneckt; ja, dafür sogar im Gefängnis war, da sie ihre Ergebnisse nicht widerrufen wollte. Allerdings hat sie durch ihre Methoden schon vielen Menschen helfen können. Ich bin nach wie vor der Meinung: Wer heilt, hat Recht!

Deshalb werde ich auch diese Leberreinigungsmethode ausprobieren und danach berichten.

Mittwoch, August 23, 2006

Lohnt denn das?

Ein Blog nur über Olivenöl?

Soll ich die Antwort schon am Anfang, also hier und jetzt geben? Ich warte lieber bis zum Ende des Artikels, in der Hoffnung, ein paar interessierte Leser zu finden.

Genau wie bei der Weinherstellung, ist der Prozess des Ölherstellens Wandlungen unterworfen. Diese Änderungen vollziehen sich langsam aber stetig. Immer noch wird Olivenöl erforscht: Längst ist noch nicht alles über die Inhaltsstoffe bekannt. Neue Erkenntnisse fließen in die Herstellung ein. All dieses wird leicht verdaulich in diesem Blog präsentiert. Doch das wäre wohl nicht genug, um Leser dauerhaft an diesen Blog zu binden. Deshalb gibt es auch Geschichten rund um das Olivenöl, Vorstellungen von guten Olivenölen, ein paar Rezepte und natürlich einige Kommentare zu Meldungen rund um das „grüne Gold“. Damit es nicht langweilig wird, hoffe ich die Leser mit meiner Art von Humor – hier ein wenig Ironie, dort ein wenig Sarkasmus – zu unterhalten. Dass das Olivenöl und der Olivenbaum aber auch die Dichter inspiriert hat, sei durch ein kleines Beispiel dokumentiert:

Und zahllos die Ölbäume

Und zahllos die Ölbäume

Die mit ihren Händen das Licht sieben

Dass es sich unbeschwert ausbreite in deinem Schlaf

Ein Heer von Zikaden

Und du siehst sie nicht

Wie du den Puls deiner Hand nicht spürst

Aber nur wenig Wasser

Damit du es achtest wie Gott, seine Sprache behältst

Und den Baum, wie er ist

Ohne Herde

Mach ihn zum Freund und damit du genau

Seinen kostbaren Namen erfährst

Spärlich das Erdreich zu deinen Füßen

Dass du nicht Wurzel schlägst

Und ständig Wurzel aus Tiefen emporziehst

Und breit der Himmel droben

Dass du für dich begreifst die Unendlichkeit

Dies

Die Welt die kleine, die große!

Odysseas Elytis (1911-1996 aus „Die Genesis, 3. Hymnos)

Es gibt also noch viel zu entdecken und zu berichten. Mir wird es nicht langweilig. Sollte es Ihnen langweilig werden, dann nutzen Sie doch bitte die Kommentarfunktion; geben Sie Anregungen, fragen Sie, was Sie über Olivenöl wissen möchten, berichten Sie über Ihre Erfahrungen mit einem der wertvollsten Lebensmittel der Welt. Durchstöbern Sie auch ältere Beiträge, denn auch dort sind viele nützliche Informationen versteckt.

Um zur anfänglichen Frage zurück zu kommen: Ja!!!

Montag, August 21, 2006

Insalata Caprese oder Tomaten mit Mozzarella

Schlechte Rezepte …

… kursieren haufenweise durch das Internet. Was muss man da alles lesen: Essig, Zucker, Zwiebeln, Schnittlauch und vieles mehr. Das alles hat mit dem Insalata Caprese nichts zu tun. Wie viele Rezepte aus Italien, ist auch dieses relativ einfach. Der Salat lebt (und schmeckt) durch die Güte seiner Zutaten. Sie benötigen pro Person:

125 g Büffelmozzarella

2 -3 sonnengereifte Tomaten

Meersalz oder Himalayasalz, wahlweise auch aus der Mühle

Schwarzer Pfeffer aus der Mühle

3 – 4 Esslöffel Olivenöl Extra nativ, bevorzugt aus Mittel- oder Süditalien

einige Blätter frisches Basilikum

eventuell einige Kapern (vorher wässern)

Anrichten: Die Tomaten und den Mozzarella in Scheiben schneiden und auf einem Teller dekorativ nebeneinander legen. Mit Salz und Pfeffer würzen, das Olivenöl darüber träufeln und mit Basilikumblättern und den Kapern garnieren.

Das war’s schon. Mehr ist nicht nötig, um einen schmackhaften Salat zuzubereiten. Wenn Sie denn auf einen Essig nicht verzichten möchten, dann geben Sie - vor dem Olivenöl – noch ein paar Tropfen feinen Balsamico darüber.

Guten Appetit!

Donnerstag, August 17, 2006

Olivenölbad

Spieglein, Spieglein an der Wand …

Der gestrige Badeabend verlief toll. Eine samtweiche Haut habe ich bekommen. Der Blick in den Spiegel verriet aber noch keine grundlegenden Veränderungen. Auch bin ich Sophia Loren nicht ähnlicher geworden. Vielleicht muss ich auch erst 71 werden. Damit man was sieht. Von meiner mit Hilfe von Olivenöl und Spaghetti herausgeforderten Schönheit.

Spaß beiseite. Ein Bad mit Olivenöl ist wirklich eine Wohltat für die Haut; nicht nur für Männer. Allerdings ist es nicht wirklich empfehlenswert, sich einfach eine Flasche Olivenöl ins Badewasser zu schütten. Damit nämlich das Badewasser nicht aussieht wie eine Schlachtebrühe mit großen Fettaugen, sollte man einen Emulgator zu Hilfe nehmen. Ist auch gar nicht kompliziert. Rezept: ½ Tasse Olivenöl mit einer ½ Tasse Sahne (Emulgator) verquirlen, und ab damit ins heiße Badewasser. Schön verteilen, dann steht dem Schönheitsbad nichts mehr im Weg.

Nur das Quietscheentchen, das würde ich draußen lassen. Ist sehr rutschig und flutscht gern schon mal aus der Hand ins Antlitz. Wenn man Pech hat, in sein eigenes. In diesem Sinne: „Mast- und Schotbruch!“

Mittwoch, August 16, 2006

Natürliche Schönheit mit Olivenöl

Mario, Knoblauch und Quietscheentchen

Sophia Loren, 71 Lenze jung, ist zur natürlichsten Schönheit in einer Internetumfrage gewählt worden. Zu lesen in der Netzzeitung (http://www.netzeitung.de/). Nach dem Geheimnis ihrer Schönheit befragt, gibt sie freimütig preis: Lebensfreude, Spaghetti und ab und an ein Bad in Olivenöl.

Mein Aktionsplan für heute Abend: DVD von Mario Barth reinziehen, Spaghetti „Aglio e Olio“ essen und anschließend mit meiner Frau in Olivenöl baden. Dann in den Spiegel schauen. Ich werde berichten …

P.S. Zu den Kuriositäten im Presseportal bekam ich folgende Antwort:

Sehr geehrter Herr Seeger,

vielen Dank für Ihre Einschätzung, ich werde es gleich an unsere Redaktion weiterleiten. Der Rechtschreibfehler mit dem "Handykap" ist leider durchgerutscht, ich werde ihn umgehend ausbessern.


Mit freundlichen Grüßen

Katharina Neff

Wie sich jeder überzeugen kann, steht die Meldung unverändert im Internet. Auch die „Mütze für Mobiltelefone“ wartet noch auf (Aus)Besserung.

Dienstag, August 15, 2006

Neu im Sortiment



Gesucht und gefunden – Olivenöle die preiswert und ihren Preis wert sind!

Endlich fündig und geschmacklich nicht enttäuscht worden bin ich auf Kreta. Mit zwei sortenreinen Olivenölen aus den Anbaugebieten Sitia und Hania erweitere ich das Sortiment um zwei sortenreine (Koroneiki) Olivenöle die bezahlbar sind und noch dazu sehr gut schmecken. „Kolymvari“ (500 ml für 6,79 Euro) ist den Gourmets sicherlich noch ein Begriff. Dieses Öl aus Hania war im Jahr 2005 der Testsieger in der Zeitschrift „Der Feinschmecker“. Das „Beste Olivenöl“ wird ausschließlich aus von Hand geernteten Oliven der Sorte Koroneiki hergestellt. Sein Geschmack ist fruchtig und mild mit einem angenehm bitteren Nachklang und dem für gute Öle typischen „Kratzen im Hals“.

Fast Gleiches gilt für das „Iliada“ (500 ml für 6,49 Euro) aus der Provinz Sitia, die wohl bekannteste Anbauregion auf Kreta. Doch trotz der gleichen Olivensorte Koroneiki lassen sich Geschmacksunterschiede feststellen. Aromen von frisch geschnittenem Gras, Salbei und Paprika, sowie ein leichter Walnusston sind auszumachen. Ein Öl, das alle Zubereitungsarten verträgt und ausgezeichnet zu Salaten und gegrilltem Fisch passt.

Was soll ich hier viel schreiben; probieren Sie es einfach. Den Link zum Olivenölkontor finden Sie rechts.

Freitag, August 11, 2006

Kuriositäten auf dem Presseportal

„Du lächerliches, kleines, nichtsnutziges LDL-Cholesterin, du!“

Las ich doch heute Morgen im Presseportal folgende Meldung (Ausschnitt):
„… Olivenöl und Rapsöl gehören in jede Küche. Nicht nur, weil sie sich sowohl für Salate als auch in der Pfanne eignen, sondern, weil sie reich an Ölsäure sind. Diese Fettsäure erniedrigt vor allem das "schlechte" LDL-Cholesterin im Blut, nicht aber das "gute" HDL-Cholesterin...“
Und weiter unten: „…Sonnenblumenöl ist mit über 34 Prozent Marktanteil der Renner in Deutschland. Sein Handykap: Es enthält reichlich Linolsäure, die das gefäßschützende HDL-Cholesterin im Blut senkt…“
Quelle: http://www.presseportal.de/story_rss.htx?nr=858785

Davon abgesehen, dass es sich um einen schlecht recherchierten Artikel mit ungenauen Informationen handelt, ist er grammatisch doch recht bedenklich für ein Presseportal, welches schließlich ein Tochterunternehmen der DPA (Deutsche Presse Agentur) ist. Natürlich habe ich die zuständige Pressestelle gleich angeschrieben. Konnte ich mir nicht verkneifen:

Sehr geehrte Frau Pirhalla!

Nach dem Lesen Ihrer Pressemeldung war ich doch einigermaßen verdutzt. Nicht nur, dass Sie gesättigte und ungesättigte Fettsäuren "über einen Kamm scheren", sondern Sie lassen die Fettsäure (welche?) auch noch das LDL-Cholesterin demütigen (erniedrigen). Das hat es nun wirklich nicht verdient! Denn auch das LDL wird in bestimmtem Maße vom Körper benötigt. Zudem hat das "Handykap" nur wenig bis gar nichts mit dem Mobiltelefon zu tun, sondern schreibt sich Handikap.
Mit Verlaub: Bessere Recherche (auch im Duden) täte diesem Artikel gut.
Möchten Sie mehr erfahren über Olivenöle und deren Fettsäuren, empfehle ich Ihnen meine Internetseiten www.olivenoelkontor.de .

Mit freundlichen Grüßen

Mike Seeger
Olivenölkontor

Gespannt warte ich auf Antwort ...

Donnerstag, August 10, 2006

Olivenöl in der Zukunft

Wo geht die Reise hin?

Alles wird gut. Glaube ich jedenfalls. Der Trend zu qualitativ hochwertigen Olivenölen ist anhaltend. Wissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahre tragen massiv dazu bei, dass immer hochwertigeres Öl in den Ölmühlen hergestellt wird. Auch Kleinbauern können für relativ geringe Investitionen ihr eigens Öl pressen. Möglich machen dies Maschinen zur Ölherstellung, die auch für kleine Erntemengen geeignet sind.

Die traditionelle Ölmühle, in der mittels Granitsteinen die Oliven zermahlen werden, gehört bald der Vergangenheit an. Heute werden die von Blättern und Dreck gereinigten Oliven in großen Edelstahlbehältern mittels Messern, Scheiben oder Schlegeln zerkleinert und zu Brei verarbeitet. Möglichst in geschlossenen Systemen unter Ausschluss von Sauerstoff.

Anschließend wird der Brei in Edelstahlbehältern geknetet, damit das Öl austritt. Auch hier wird darauf geachtet, dass kein Sauerstoff an den Olivenbrei gerät. Der Brei würde in seiner Gesamtheit oxidieren und seine natürliche weiß-grünliche Farbe verlieren und braun werden. Erhebliche Geschmacks- und Qualitätseinbußen wären die Folge.

Das Auspressen des Olivenbreis erfolgt teilweise noch heute mit aufeinander geschichteten Pressmatten, zwischen denen der Olivenbrei verteilt wird, und die anschließend unter hohem Druck zusammengepresst werden. Doch diese Methode ist veraltet und ist (hoffentlich) ebenfalls bald Geschichte. Die Pressmatten bieten wegen ihrer immensen Oberfläche viel Raum für oxidative, enzymatische, ja sogar mikrobakterielle Prozesse, die die Qualität des Öles negativ beeinflussen. Schon seit den frühen 70er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es die so genannten „Dreiphasen-Decanter“, in denen mittels Zentrifugen bei 3000 bis 4000 Umdrehungen und unter Zugabe von lauwarmem Wasser feste, wässrige und ölige Bestandteile getrennt wurden. Seit den 90er Jahren gibt es den Zweiphasen-Decanter, der ohne Wasserzugabe auskommt und den Brei in Öl und einen wässrigen entölten Brei trennt.

Das Öl aus dem Decanter ist trüb. Das kommt daher, dass sich noch Zellwasser und Zellbestandteile im Öl befinden. Geschmacklich ist dieses Öl schon hervorragend. Aber nur in den ersten paar Wochen. Dann würden die im Zellwasser und den Zellbestandteilen gelösten Enzyme und Zucker das Öl zum Nachteil verändern. Unangenehme Aromen werden - insbesondere bei steigenden Temperaturen - freigegeben. Deshalb sollte das Öl unmittelbar nach der Pressung gefiltert werden. Dies hat keinen Nachteil bei der Qualität zufolge. Im Gegenteil. Das Öl wird ausgewogener und wohlschmeckender, und die fettlöslichen Substanzen, Polyphenole und Aromen werden durch die Filterung nicht beeinflusst. Ergebnis ist ein haltbares (mindestens 12 Monate bei korrekter Lagerung) und qualitativ hochwertiges Olivenöl.

Mittlerweile rüsten immer mehr große und kleine Ölmühlen auf die neueren Maschinen um. Auch in Spanien und Griechenland. Viele Kleinbauern stellen ihr eigenes Öl her und „verscheuern“ es nicht an die Großkonzerne, sondern vermarkten es selbst. Es wird immer mehr und besseres Extra Natives Olivenöl geben. Die Geschmacksvielfalt wird noch zunehmen.

Vorausgesetzt, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse werden in Zukunft auch bei den Kontrollen der Olivenöle eingesetzt, werden wir auch von den Großabfüllern korrekt deklarierte Öle bekommen - als Nativ und nicht mehr als Extra Nativ.

Da geht die Reise hin.

Sonntag, August 06, 2006

Lassen Sie sich nicht veräppeln!

Jahrgangsolivenöle bei ebay

Kaum zu glauben aber wahr (Nein, es hat keiner Geburtstag; das wird auch kein Gedicht.), da bietet doch jemand beim Allesversteigerer ebay Jahrgangsöle aus Spanien an. Und zwar aus den Jahrgängen 1998/1999, 1999/2000 und 2000/2001. Drei Halbliterflaschen zum Startpreis von 75,- (in Worten: fünfundsiebzig) Euro. Magenverderben geht billiger! Kein Wort davon, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum hoffnungslos überschritten und somit das Öl nicht zum Verzehr geeignet ist, umso weniger, als es noch nicht einmal in eine Lichtschutzflasche abgefüllt wurde.

Präsentiert wird das Angebot so:

Unikate für Olivenölkenner !!!

Angeboten wird feinstes, spanisches Olivenöl 3 aufeinander folgender Jahrgänge: 1998/1999, 1999/2000 und 2000/2001. Die Flaschen beinhalten jeweils 0,5 Liter.

Das Kultöl "Reina N°1" ist von einer ausgezeichneten Qualität. In unten stehender Tabelle können Sie die Auszeichnungen der hier angebotenen Jahrgänge entnehmen.

Ausgewähltes Olivenöl:

Das Beste aus der Ernte. Wie beim Wein entscheiden auch bei der Olive die klimatischen Bedingungen über Qualität und Geschmack des aus ihr gewonnenen Öles. Daher ist ein Jahrgangsöl ein einmaliges, unwiederholbares Produkt mit einem unverwechselbaren Charakter.

1998/1999

Dieser Jahrgang war für Jean Pütz der Anlass, Reina N°1 als hochwertiges Olivenöl in seinem Buch zur Sendung Hobbythek "Mediterrane Lebenselixiere" aufzunehmen.

1999/2000

Ausgezeichnet mit dem Preis "Premio Diputación Provincial de Sevilla" als das beste Olivenöl der Provinz Sevilla.

2000/2001

Wie bereits im Vorjahr in Andalusien offiziell als das Beste Olivenöl der Provinz Sevilla ausgezeichnet.

Quelle: http://cgi.ebay.de/Reina-N-1

Ich möchte mich einmal – ganz bescheiden – als Olivenölkenner outen, und zu diesem Angebot anmerken: „Lieber „launebaer“ (so der Nickname des gewerblichen Verkäufers), ich fühle mich durch Ihr Angebot „veräppelt“. Was soll denn der Käufer mit dem Produkt machen? Es ins Regal stellen und sich am Anblick erfreuen? Oder etwa verzehren? Falls Letzteres von Ihnen geplant ist, dann lassen Sie sich bloß nicht von der Lebensmittelaufsicht erwischen. In meinen Augen handeln Sie nicht nur grob fahrlässig, sondern kriminell!“

Samstag, August 05, 2006

Alles Toskana, oder was?

Das Geheimnis von Bertolli …

… verspricht die Webseite www.bertolli.de zu lüften. Steht doch dort zu lesen: „BERTOLLI hat seinen Ursprung in Lucca, einer Stadt im Herzen der Toskana. Hier füllte die Familie Bertolli im Jahre 1865 erstmals ihr köstliches Olivenöl ab. Der besondere Geschmack dieses Öles wurde später unter dem Markennamen BERTOLLI in der ganzen Welt berühmt.
Die Marke BERTOLLI verbindet Innovation und Tradition mit Liebe, Erfahrung und Begeisterung für Olivenöl. Und diese langjährige Erfahrung kann man auch heute noch schmecken! Die Leidenschaft für gutes Essen, die Freude an den einfachen Dingen des Lebens und die große Bedeutung von Familie und gemeinsamen Mahlzeiten sind grundlegende Werte, die BERTOLLI mit Italien und anderen südlichen Ländern gemeinsam hat.“

Toll. Kein Wort davon, dass Bertolli zum niederländisch/englischen Konzern Unilever gehört. Auch kein Wort davon, dass Olivenölflaschen der Firma zum überwiegenden Teil spanisches Olivenöl (ca. 5200 Tonnen Olivenöl lagern in den Tanks von Bertolli, überwiegend aus Spanien stammend) enthalten. Italienisches oder gar toskanisches Olivenöl findet sich – wenn überhaupt – nur zu höchstens 30%. Eher schon marokkanisches oder griechisches. In der Dokumentation der Neuen Züricher Zeitung über das „grüne Gold“ wird gezeigt, wie Containerschiffe Tonnen von Olivenöl bei Bertolli anliefern. Im Labor wird dann die richtige „Cuvee“ (Mischung) hergestellt, damit das Öl immer den gleichen Geschmack hat. Der Konsument erwartet das angeblich. Diese Aufgabe hat Bertolli mit Bravour erledigt und zumindest ein knappes „befriedigend“ beim letzten Test von Stiftung Warentest 2005 errungen. Mit einem „ausreichend“ bei Sensorik und Deklaration allerdings.

Statement Daniele Bondì (Bertolli):
“Bertolli ist ein Produkt von hoher Qualität mit Ölen unterschiedlicher Herkunft. Wir kennen den Konsumenten und möchten ihm ein Produkt geben, das schmeckt. Darum arbeiten wir im Bereich des Geschmacks, und der Geschmack kommt nicht von der Herkunft.“

(Quelle: http://www-x.nzz.ch/)

Das ist sogar erlaubt, wenn nicht Italien als Erzeugerland angegeben ist. Auf dem Etikett könnte dann zu lesen sein: Abgefüllt in Lucca, Toskana.

Aber nicht nur Bertolli ist nicht italienisch. Auch Minerva ist seit zwei Jahren eine spanische Firma. Und jüngst haben die Spanier (SOS Cutrera) auch die italienische/toskanische Firma Carapelli übernommen. Für 132,5 Millionen Euro!

Mit „Toskana“ auf dem Etikett lässt sich also gut Olivenöl verkaufen. Super Geheimnis.

Mittwoch, August 02, 2006

Gedanken zur „Zielgruppe“

Wer kauft eigentlich gutes Olivenöl?

Nach meinen Erfahrungen kann ich sagen, dass quer durch alle Bevölkerungsschichten gekauft wird. Von jungen Studenten/innen über die „einfache“ Hausfrau bis zum promovierten Gelehrten. Eigentlich alle. Schön soweit. Nur: immer noch viel zu wenig von allen! Warum? Fehlt die Aufklärung? Glaube ich nicht. Olivenöl ist zur Mode avanciert. Fast keine der Frauen-, Rätsel-, Fernseh- und Gourmetzeitungen kommt ohne das Thema Olivenöl aus. Daran kann es also nicht liegen. Dann ist es wohl der Preis, der abschreckt. Meiner Meinung nach nur zum Teil. Viel mehr ins Gewicht fallen wohl die Ernährungsgewohnheiten. Diese sind zum Großteil geprägt vom Elternhaus. Hier spielte das Olivenöl in Deutschland eine eher untergeordnete Rolle. „Bei uns gab es immer „Livio“, da ist Vitamin E drin, also gesund. Bei mir gibt’s das auch!“, könnte ein Kommentar zu den „Ölgewohnheiten“ lauten. Dass das Vitamin E nachträglich zugefügt wurde, interessiert dann nicht. Sieht der Olivenölfan sich die Verkaufszahlen von raffinierten Speiseölen an, wird ihm ganz anders …

Wie im Kommentar von Dr. Mühleib angemerkt, gibt es sicherlich Familien in Deutschland, die mit 200 Euro monatlich für die Ernährung auskommen müssen. Für die ist es insgesamt schwierig, sich gesund zu ernähren. Eine Flasche Olivenöl für 30 Euro ist da sicherlich nicht drin. Aber vielleicht eine für acht Euro, inklusive der Gewissheit, etwas Gutes für die Ernährung der Familie zu tun. Alles eine Frage der Wertigkeit. Auch die ärmsten Familien in den Mittelmeerländern benutzen Olivenöl und geben viel Geld dafür aus.

Das Geld ist aber gar nicht das große Problem. Jemand, der eine neue Einbauküche für 10.000,- EUR kauft, schreckt sicherlich nicht vor dem Preis von Olivenöl als solchem zurück. Lediglich die Wertigkeit wird wohl angezweifelt: „Ich gebe doch keine 20 Euro für eine Flasche Olivenöl aus. Ich bin doch nicht verrückt!“ … sagt mein Nachbar, lässig an seinen Mercedes S 600 gelehnt, eine kubanische Zigarre rauchend. Überspitzt? Sicherlich. Doch des Pudels Kern treffend. Glaube ich zumindest.

Was tun? Noch mehr Werbung für die positiven Eigenschaften des Olivenöls machen? Auch. Den Geschmack des Olivenöls besser bewerben? Ebenfalls. Aber viel mehr möchte ich auf mein Umfeld einwirken. Die Ernährungsgewohnheiten in eine Olivenöl orientierte und akzeptierte Richtung lenken. Das klappt nicht immer, aber immer öfter. Und wenn ich ein bis zwei Familien dazu gebracht habe, Olivenöl dauerhaft in den Speiseplan zu integrieren, bin ich zufrieden. Denn so formen sich wieder Ernährungsgewohnheiten. Für die Kinder ist dann das Olivenöl selbstverständlich.

Kommentar zum "pfannenverrückten" Öl

Dr. Friedhelm Mühleib zu meinem letzten Artikel:

Lieber Mike Seeger,
erst einmal Glückwunsch zu Ihrem Blog - als Olivenölfan finde ich es toll, dass jemand dieses Thema beackert. Allerdings kann ich Ihren Eintrag zu meinem Beitrag nicht unkommentiert stehen lassen. Leider schaffe ich es nicht, den Kommentar über die Eingabemaske auf Ihrer Seite einzustellen. Offensichtlich muss man erst einen Blogger-Account anmelden, um die Kommentare loswerden zu können? Als reiner User stoße ich da manchmal schnell an meine Grenzen. Nun gut, deswegen schicke ich den Text per Mail und hoffe, dass Sie ihn für mich als Kommentar in den Blog einstellen können:

... natürlich hat er Feinschmecker und Co. gelesen, der Ernährungswissenschaftler, und er ist der Meinung, dass die Olivenöllobby mit dem ganzen Geschrei um die einfachen Öle den falschen Gegner bekämpft. Die wahren Gegner sind Rapsöl und billige raffinierte Pflanzenöle – nicht die einfachen Qualitäten des Olivenöls. Noch ist der pro Kopf Verbrauch an Olivenöl im Vergleich zum Gesamtverbrauch an Fetten und Ölen bei uns gering. Die CMA als größter Rapsöl-Sponsor lacht sich angesichts der Selbstzerfleischung im Olivenöl-Sektor ins Fäustchen und fördert mit millionenschweren Kampagnen den weiteren Verbrauchsanstieg des faden Massenproduktes Rapsöl. Man kann einfachen Verbrauchern mit normalem bis niedrigem Einkommen nicht dazu raten, für jeden Zweck ein teures Öl zu verwenden. Eine Familie, deren Monatsbudget für die Ernährung bei 200,--Euro liegt, kann keine 30,--Euro pro Monat für Olivenöl ausgeben. Da muss man schon auf dem Teppich bleiben, sonst verschreckt man die Zielgruppe, die man erst einmal fürs Olivenöl gewinnen muss. Ein Wein-Einsteiger fängt auch nicht mit der täglichen 30,--Euro Flasche. Auch unter den Pfälzer Riesling – Literweinen gibt es für vier bis fünf Euro tolle Qualitäten. Auch ich bin gegen Verbrauchertäuschung und unterstütze die Forderung, dass Öle, die nicht Extra Vergine sind, auch nicht als solche deklariert werden dürfen! In der elitären Diskussion von Feinschmecker & Co tut man allerdings so, als wäre jedes Öl unter 10,-- Euro der letzte Dreck – und das stimmt so nicht! Der Ton macht die Musik. Und wer die Warentest-Ergebnisse kennt, weiß, dass es auch gute preiswerte Öle gibt. Sie sollten sich freuen, dass ein Ernährungswissenschaftler hierzulande Olivenöl empfiehlt, anstatt sich darüber zu beschweren, dass er für die Bratkartoffeln zu einer einfachen bzw. preiswerten Qualität rät. Im übrigen weiß ich, wovon ich rede: Als bekennende Hobbyköche verwenden meine Frau und ich fast ausschließlich Olivenöle – billige und teure. Und auch unter den Discounterölen gibt es inzwischen ordentliche Qualitäten, bei denen nach Verwendung nicht die ganze Küche stinkt! Viele Grüße - Dr. Friedhelm Mühleib

Dienstag, August 01, 2006

Da wird doch das Öl in der Pfanne verrückt ...

Empfehlung eines Ernährungswissenschaftlers

Las ich doch neulich in einem Blog
(
http://www.wohl-bekomms.info/) die ansonsten ja richtige Empfehlung, Olivenöl auch zum Braten zu benutzen, und am Ende des Artikels dann sowas: "...
muss es also nicht unbedingt das 20,-- Euro teure Toskana-Öl sein. Da tut es auch ein preiswertes Extra Vergine von Aldi & Co." Geschrieben von einem Ernährungswissenschaftler. Einem Doktor. Ja, hat er denn die Tests von Stiftung Warentest nicht gelesen? Oder vom "Feinschmecker"? Oder von "Merum"? Oder, oder, oder? Wer einmal versucht hat, mit Aldi-Olivenöl zu braten, der weiß wovon ich schreibe. Die ganze Küche stinkt. Und zwar nicht nach leckerem Olivenöl, sondern süßlich, aufdringlich, unangenehm. Dies sind meine Erfahrungen mit dem Öl von Aldi. Bei von mir durchgeführten (Blind-)Verkostungen, ist das Aldi-Öl (von mir als abschreckendes Beispiel "dazwischengemogelt") jedes Mal unangenehm aufgefallen.
Da es ja nachweislich (siehe Stiftung Warentest, Merum, Ökotest) nicht in der Kategorie Extra Nativ (Extra Vergine) anzusiedeln ist, sondern bei den schlechtesten getesteten Chargen sogar als Lampant-Öl (nicht zum Verzehr geeignet) bezeichnet wurde, wundert mich solch eine Empfehlung schon.
Tatsache: Es gibt kein Extra Natives Olivenöl, welches allen geforderten Kriterien gerecht wird, unter einem Literpreis von 8,- EUR.
Und wer eines für acht Euro bekommt, der hat ein Schnäppchen gemacht, da das die reinen Produktionskosten ab Ölmühle sind!
Die größte Gefahr für die Qualitätsoffensive vom "Feinschmecker", "Merum" & Co und letztens auch vom Olivenölkontor, besteht meines Erachtens darin, dass sich ein großer Teil der deutschen Olivenölkonsumenten (auch Ernährungswissenschaftler?) an den (schlechten) Geschmack des Olivenöls gewöhnt und der Meinung ist, Olivenöl müsse so schmecken (oder riechen).
Wer in Südniedersachsen wohnt und Interesse an einer Verkostung von "richtigen" Olivenölen hat, der kann das in einem Kommentar oder per Mail kundtun. Ein Termin wird sich finden lassen. Vortrag und Verkostung sind grundsätzlich verpflichtungs- und kostenfrei. Warum? Ich möchte überzeugen und nicht aufdrängen.

Donnerstag, Juli 27, 2006

Sommerhighlights

Leichter Sommergenuss mit Olivenöl

Das überall zitierte warme (heiße) Wetter macht den Appetit auf die traditionelle Wursteprobe (bei uns im dörflichen Niedersachsen: Sülze, Schwartenwurst, Leberwurst, Blutwurst, Jagdwurst, Steake, Schlachtemett, Bregenwurst mit Grünkohl, Schlachtebrühe ...) zunichte. Bekommt dem Harnsäurespiegel eher schlecht, weil er sinkt. Gut! Gichtfreier Sommer.
Was aber essen? Ich habe gestern Büffelricotta bekommen. Das ist ein sahniger Frischkäse aus Büffelmilch und kommt aus Apulien in Italien. Damit kann man viele Dinge zubereiten, auch Süßspeisen. Ich esse ihn am liebsten so: Büffelricotta in Scheiben schneiden, auf einem Teller mit einer Gabel flachdrücken. Etwas Meersalz und schwarzen Pfeffer aus der Mühle darüber geben. Anschließend großzügig mit Olivenöl seiner Wahl beträufeln. Dazu gibt es Ciabatta, Weißbrot oder Brötchen. Und ein Glas kühlen Bianco di Toscana. Ein wunderbar leichtes Abendessen (nicht täuschen lassen, der Ricotta hat es in sich. Mindestens 70% Fett i. Tr.).
Auch den berühmten Insalata Caprese (Tomaten mit Mozzarella, Meersalz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle, Olivenöl und Basilikum; wer mag, kann auch ein paar Kapern darüber verteilen) gibt es jetzt oft. Mein Basilikum steht mittlerweile 50 cm hoch im Kräuterbeet. Eine reine Freude.
Ein einfacher gemischter Salat (Römersalat, Gurke, Tomate, Paprika, Zwiebel und ein Hauch Knoblauch) reicht uns bei dem Wetter auch zum Abendessen. Zudem kann man ja noch mit Schafskäse oder Schinkenstreifen oder Streifen von Hähnchen oder Putenbrust oder italienischem Corned Beef (Montana) oder Oliven oder Thunfisch oder, oder, oder anreichern. Oder mit allem (Hallo Salat, bist du noch da?).
Ich liebe dieses Wetter. Auch kulinarisch.

Samstag, Juli 22, 2006

Aufbewahrung von Olivenöl

Ab in den Keller

Bei den hochsommerlichen Temperaturen ist die richtige Aufbewahrung von gutem Olivenöl besonders wichtig, denn Wärme schadet dem Öl und es wird schnell ranzig. Die Antioxidanzien verabschieden sich auf nimmer Wiedersehen und mit ihnen auch die positive Wirkung vom Olivenöl für die Gesundheit. Kühl und dunkel lautet die Empfehlung, aber auch im Küchenschrank herrschen Temperaturen bis 30°C. Was also tun? Keinesfalls das Öl in den Kühlschrank (ich hätte gern einen kleinen Olivenölkühlschrank, der optimale 15°C bietet und meiner Menung nach in jede Küche gehört; gibt’s aber noch nicht) stellen, dort gefriert es bzw. wird fest, da Olivenöl schon ab 8°C ausflockt. Das ist zwar keine Qualitätsminderung, aber Sie werden es sehr schwer haben, das Öl aus der Flasche zu bekommen. Bleibt also nur der - hoffentlich - kühlere Keller (so vorhanden). Zumindest für die Flaschen, die man nicht andauernd in der Küche benötigt. Alternative ist eine Kühltasche oder -box, in die man einmal täglich einen frischen Kühlakku gibt. So können auch Anbruchflaschen einigermaßen kühl aufbewahrt werden. Wem das zu umständlich ist, der sollte nur kleine Flaschen (100 - 250 ml) kaufen und schnell aufbrauchen. Ist doch kein Problem bei diesem schönen "Salatwetter", oder?

Montag, Juli 17, 2006

Mücken, Bremsen und anderes Geschmeiß ...

... lässt sich mit meinem Spezialöl vertreiben

Blinde Fliegen, Mücken, kurz: alles was sticht gehen mir gegen den Strich! Schon vor Jahren versuchte ich allerlei Hausmittelchen um mich vor den Plagegeistern zu schützen. Meist vergebens. Auch die käuflichen Präparate haben meine Erwartungen nicht erfüllt. Also habe ich etwas erfunden (nein, nicht die Schweizer!). Grundlage ist - wie kann es anders sein - Olivenöl. Wenn möglich biologisch angebautes. Diesem mische ich einige ätherische Öle bei. Auf 100 ml Olivenöl gebe ich 20 Tropfen reines Zitronenöl*, 20 Tropfen Bergamottöl*, 20 Tropfen Teebaumöl* und 20 Tropfen Olivenblattextrakt*. Alles gut mischen, und die gefährdeten Hautpartien damit sparsam einreiben. Der Geruch ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber die stechende Zunft weicht mir nach dem Einreiben für ca. zwei Stunden aus. Danach einfach die Anwendung wiederholen. Nebenwirkung: eine samtweiche Haut! Wegen der ätherischen Öle sollten Allergiker allerdings vorsichtig sein und das "Insektenschutzöl" an einer kleineren Hautstelle testen. Da ich weder Arzt noch Apotheker bin, übernehme ich natürlich auch keinerlei Gewähr. Nur soviel: bei mir hilft es.

* Gibt’s in der Apotheke aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA)