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Nützliche Informationen rund um Olivenöl. Neueste Erkenntnisse zum Thema und Beschreibungen hervorragender Olivenöle. Humorvolle Geschichten über´s Essen und Trinken, die auch mit Olivenöl zu tun haben (aber nicht nur).

Mittwoch, August 02, 2006

Gedanken zur „Zielgruppe“

Wer kauft eigentlich gutes Olivenöl?

Nach meinen Erfahrungen kann ich sagen, dass quer durch alle Bevölkerungsschichten gekauft wird. Von jungen Studenten/innen über die „einfache“ Hausfrau bis zum promovierten Gelehrten. Eigentlich alle. Schön soweit. Nur: immer noch viel zu wenig von allen! Warum? Fehlt die Aufklärung? Glaube ich nicht. Olivenöl ist zur Mode avanciert. Fast keine der Frauen-, Rätsel-, Fernseh- und Gourmetzeitungen kommt ohne das Thema Olivenöl aus. Daran kann es also nicht liegen. Dann ist es wohl der Preis, der abschreckt. Meiner Meinung nach nur zum Teil. Viel mehr ins Gewicht fallen wohl die Ernährungsgewohnheiten. Diese sind zum Großteil geprägt vom Elternhaus. Hier spielte das Olivenöl in Deutschland eine eher untergeordnete Rolle. „Bei uns gab es immer „Livio“, da ist Vitamin E drin, also gesund. Bei mir gibt’s das auch!“, könnte ein Kommentar zu den „Ölgewohnheiten“ lauten. Dass das Vitamin E nachträglich zugefügt wurde, interessiert dann nicht. Sieht der Olivenölfan sich die Verkaufszahlen von raffinierten Speiseölen an, wird ihm ganz anders …

Wie im Kommentar von Dr. Mühleib angemerkt, gibt es sicherlich Familien in Deutschland, die mit 200 Euro monatlich für die Ernährung auskommen müssen. Für die ist es insgesamt schwierig, sich gesund zu ernähren. Eine Flasche Olivenöl für 30 Euro ist da sicherlich nicht drin. Aber vielleicht eine für acht Euro, inklusive der Gewissheit, etwas Gutes für die Ernährung der Familie zu tun. Alles eine Frage der Wertigkeit. Auch die ärmsten Familien in den Mittelmeerländern benutzen Olivenöl und geben viel Geld dafür aus.

Das Geld ist aber gar nicht das große Problem. Jemand, der eine neue Einbauküche für 10.000,- EUR kauft, schreckt sicherlich nicht vor dem Preis von Olivenöl als solchem zurück. Lediglich die Wertigkeit wird wohl angezweifelt: „Ich gebe doch keine 20 Euro für eine Flasche Olivenöl aus. Ich bin doch nicht verrückt!“ … sagt mein Nachbar, lässig an seinen Mercedes S 600 gelehnt, eine kubanische Zigarre rauchend. Überspitzt? Sicherlich. Doch des Pudels Kern treffend. Glaube ich zumindest.

Was tun? Noch mehr Werbung für die positiven Eigenschaften des Olivenöls machen? Auch. Den Geschmack des Olivenöls besser bewerben? Ebenfalls. Aber viel mehr möchte ich auf mein Umfeld einwirken. Die Ernährungsgewohnheiten in eine Olivenöl orientierte und akzeptierte Richtung lenken. Das klappt nicht immer, aber immer öfter. Und wenn ich ein bis zwei Familien dazu gebracht habe, Olivenöl dauerhaft in den Speiseplan zu integrieren, bin ich zufrieden. Denn so formen sich wieder Ernährungsgewohnheiten. Für die Kinder ist dann das Olivenöl selbstverständlich.