weblogUpdates.ping olivenoelkontor http://www.olivenoelkontor.blogspot.com/ olivenoelkontor: August 2006

olivenoelkontor

Nützliche Informationen rund um Olivenöl. Neueste Erkenntnisse zum Thema und Beschreibungen hervorragender Olivenöle. Humorvolle Geschichten über´s Essen und Trinken, die auch mit Olivenöl zu tun haben (aber nicht nur).

Dienstag, August 29, 2006

Leberreinigung mit Olivenöl

Was sauber ist, funktioniert auch gut

Die Leber ist eines der wichtigsten Organe im Körper. Ist sie in ihrer Funktion beeinträchtigt, geht es uns meist schlecht. So können durchaus – laut Dr. Hulda Clark – Rückenbeschwerden, Allergien, Beschwerden in der Schulter und im Oberarm durch eine „verdreckte“ Leber ausgelöst bzw. begünstigt werden. Die Leber ist durchzogen von vielen Kanälen, die durch (nicht verkalkte) Steine verstopfen. Bis zu 2000! Steine können in diesen Bahnen vorhanden sein. Eine schlechte Funktion der Leber mit teilweise gut feststellbaren erhöhten Leberwerten ist die Folge. Nun hat Frau Dr. Clark eine bei den Naturvölkern wohl schon seit Jahrhunderten, gar Jahrtausenden bekannte Methode zur Leberreinigung vervollkommnet. Die wichtigsten Zutaten dabei: Bittersalz, Grapefruitsaft und – Olivenöl. Wenn es Sie interessiert, benutzen Sie den folgenden Link auf die Seite von Frau Dr. Clark.

Anmerkung: Dr. Hulda Clark ist eine nicht unumstrittene Medizinerin, die mit ihren Forschungen auch schon mal aneckt; ja, dafür sogar im Gefängnis war, da sie ihre Ergebnisse nicht widerrufen wollte. Allerdings hat sie durch ihre Methoden schon vielen Menschen helfen können. Ich bin nach wie vor der Meinung: Wer heilt, hat Recht!

Deshalb werde ich auch diese Leberreinigungsmethode ausprobieren und danach berichten.

Mittwoch, August 23, 2006

Lohnt denn das?

Ein Blog nur über Olivenöl?

Soll ich die Antwort schon am Anfang, also hier und jetzt geben? Ich warte lieber bis zum Ende des Artikels, in der Hoffnung, ein paar interessierte Leser zu finden.

Genau wie bei der Weinherstellung, ist der Prozess des Ölherstellens Wandlungen unterworfen. Diese Änderungen vollziehen sich langsam aber stetig. Immer noch wird Olivenöl erforscht: Längst ist noch nicht alles über die Inhaltsstoffe bekannt. Neue Erkenntnisse fließen in die Herstellung ein. All dieses wird leicht verdaulich in diesem Blog präsentiert. Doch das wäre wohl nicht genug, um Leser dauerhaft an diesen Blog zu binden. Deshalb gibt es auch Geschichten rund um das Olivenöl, Vorstellungen von guten Olivenölen, ein paar Rezepte und natürlich einige Kommentare zu Meldungen rund um das „grüne Gold“. Damit es nicht langweilig wird, hoffe ich die Leser mit meiner Art von Humor – hier ein wenig Ironie, dort ein wenig Sarkasmus – zu unterhalten. Dass das Olivenöl und der Olivenbaum aber auch die Dichter inspiriert hat, sei durch ein kleines Beispiel dokumentiert:

Und zahllos die Ölbäume

Und zahllos die Ölbäume

Die mit ihren Händen das Licht sieben

Dass es sich unbeschwert ausbreite in deinem Schlaf

Ein Heer von Zikaden

Und du siehst sie nicht

Wie du den Puls deiner Hand nicht spürst

Aber nur wenig Wasser

Damit du es achtest wie Gott, seine Sprache behältst

Und den Baum, wie er ist

Ohne Herde

Mach ihn zum Freund und damit du genau

Seinen kostbaren Namen erfährst

Spärlich das Erdreich zu deinen Füßen

Dass du nicht Wurzel schlägst

Und ständig Wurzel aus Tiefen emporziehst

Und breit der Himmel droben

Dass du für dich begreifst die Unendlichkeit

Dies

Die Welt die kleine, die große!

Odysseas Elytis (1911-1996 aus „Die Genesis, 3. Hymnos)

Es gibt also noch viel zu entdecken und zu berichten. Mir wird es nicht langweilig. Sollte es Ihnen langweilig werden, dann nutzen Sie doch bitte die Kommentarfunktion; geben Sie Anregungen, fragen Sie, was Sie über Olivenöl wissen möchten, berichten Sie über Ihre Erfahrungen mit einem der wertvollsten Lebensmittel der Welt. Durchstöbern Sie auch ältere Beiträge, denn auch dort sind viele nützliche Informationen versteckt.

Um zur anfänglichen Frage zurück zu kommen: Ja!!!

Montag, August 21, 2006

Insalata Caprese oder Tomaten mit Mozzarella

Schlechte Rezepte …

… kursieren haufenweise durch das Internet. Was muss man da alles lesen: Essig, Zucker, Zwiebeln, Schnittlauch und vieles mehr. Das alles hat mit dem Insalata Caprese nichts zu tun. Wie viele Rezepte aus Italien, ist auch dieses relativ einfach. Der Salat lebt (und schmeckt) durch die Güte seiner Zutaten. Sie benötigen pro Person:

125 g Büffelmozzarella

2 -3 sonnengereifte Tomaten

Meersalz oder Himalayasalz, wahlweise auch aus der Mühle

Schwarzer Pfeffer aus der Mühle

3 – 4 Esslöffel Olivenöl Extra nativ, bevorzugt aus Mittel- oder Süditalien

einige Blätter frisches Basilikum

eventuell einige Kapern (vorher wässern)

Anrichten: Die Tomaten und den Mozzarella in Scheiben schneiden und auf einem Teller dekorativ nebeneinander legen. Mit Salz und Pfeffer würzen, das Olivenöl darüber träufeln und mit Basilikumblättern und den Kapern garnieren.

Das war’s schon. Mehr ist nicht nötig, um einen schmackhaften Salat zuzubereiten. Wenn Sie denn auf einen Essig nicht verzichten möchten, dann geben Sie - vor dem Olivenöl – noch ein paar Tropfen feinen Balsamico darüber.

Guten Appetit!

Donnerstag, August 17, 2006

Olivenölbad

Spieglein, Spieglein an der Wand …

Der gestrige Badeabend verlief toll. Eine samtweiche Haut habe ich bekommen. Der Blick in den Spiegel verriet aber noch keine grundlegenden Veränderungen. Auch bin ich Sophia Loren nicht ähnlicher geworden. Vielleicht muss ich auch erst 71 werden. Damit man was sieht. Von meiner mit Hilfe von Olivenöl und Spaghetti herausgeforderten Schönheit.

Spaß beiseite. Ein Bad mit Olivenöl ist wirklich eine Wohltat für die Haut; nicht nur für Männer. Allerdings ist es nicht wirklich empfehlenswert, sich einfach eine Flasche Olivenöl ins Badewasser zu schütten. Damit nämlich das Badewasser nicht aussieht wie eine Schlachtebrühe mit großen Fettaugen, sollte man einen Emulgator zu Hilfe nehmen. Ist auch gar nicht kompliziert. Rezept: ½ Tasse Olivenöl mit einer ½ Tasse Sahne (Emulgator) verquirlen, und ab damit ins heiße Badewasser. Schön verteilen, dann steht dem Schönheitsbad nichts mehr im Weg.

Nur das Quietscheentchen, das würde ich draußen lassen. Ist sehr rutschig und flutscht gern schon mal aus der Hand ins Antlitz. Wenn man Pech hat, in sein eigenes. In diesem Sinne: „Mast- und Schotbruch!“

Mittwoch, August 16, 2006

Natürliche Schönheit mit Olivenöl

Mario, Knoblauch und Quietscheentchen

Sophia Loren, 71 Lenze jung, ist zur natürlichsten Schönheit in einer Internetumfrage gewählt worden. Zu lesen in der Netzzeitung (http://www.netzeitung.de/). Nach dem Geheimnis ihrer Schönheit befragt, gibt sie freimütig preis: Lebensfreude, Spaghetti und ab und an ein Bad in Olivenöl.

Mein Aktionsplan für heute Abend: DVD von Mario Barth reinziehen, Spaghetti „Aglio e Olio“ essen und anschließend mit meiner Frau in Olivenöl baden. Dann in den Spiegel schauen. Ich werde berichten …

P.S. Zu den Kuriositäten im Presseportal bekam ich folgende Antwort:

Sehr geehrter Herr Seeger,

vielen Dank für Ihre Einschätzung, ich werde es gleich an unsere Redaktion weiterleiten. Der Rechtschreibfehler mit dem "Handykap" ist leider durchgerutscht, ich werde ihn umgehend ausbessern.


Mit freundlichen Grüßen

Katharina Neff

Wie sich jeder überzeugen kann, steht die Meldung unverändert im Internet. Auch die „Mütze für Mobiltelefone“ wartet noch auf (Aus)Besserung.

Dienstag, August 15, 2006

Neu im Sortiment



Gesucht und gefunden – Olivenöle die preiswert und ihren Preis wert sind!

Endlich fündig und geschmacklich nicht enttäuscht worden bin ich auf Kreta. Mit zwei sortenreinen Olivenölen aus den Anbaugebieten Sitia und Hania erweitere ich das Sortiment um zwei sortenreine (Koroneiki) Olivenöle die bezahlbar sind und noch dazu sehr gut schmecken. „Kolymvari“ (500 ml für 6,79 Euro) ist den Gourmets sicherlich noch ein Begriff. Dieses Öl aus Hania war im Jahr 2005 der Testsieger in der Zeitschrift „Der Feinschmecker“. Das „Beste Olivenöl“ wird ausschließlich aus von Hand geernteten Oliven der Sorte Koroneiki hergestellt. Sein Geschmack ist fruchtig und mild mit einem angenehm bitteren Nachklang und dem für gute Öle typischen „Kratzen im Hals“.

Fast Gleiches gilt für das „Iliada“ (500 ml für 6,49 Euro) aus der Provinz Sitia, die wohl bekannteste Anbauregion auf Kreta. Doch trotz der gleichen Olivensorte Koroneiki lassen sich Geschmacksunterschiede feststellen. Aromen von frisch geschnittenem Gras, Salbei und Paprika, sowie ein leichter Walnusston sind auszumachen. Ein Öl, das alle Zubereitungsarten verträgt und ausgezeichnet zu Salaten und gegrilltem Fisch passt.

Was soll ich hier viel schreiben; probieren Sie es einfach. Den Link zum Olivenölkontor finden Sie rechts.

Freitag, August 11, 2006

Kuriositäten auf dem Presseportal

„Du lächerliches, kleines, nichtsnutziges LDL-Cholesterin, du!“

Las ich doch heute Morgen im Presseportal folgende Meldung (Ausschnitt):
„… Olivenöl und Rapsöl gehören in jede Küche. Nicht nur, weil sie sich sowohl für Salate als auch in der Pfanne eignen, sondern, weil sie reich an Ölsäure sind. Diese Fettsäure erniedrigt vor allem das "schlechte" LDL-Cholesterin im Blut, nicht aber das "gute" HDL-Cholesterin...“
Und weiter unten: „…Sonnenblumenöl ist mit über 34 Prozent Marktanteil der Renner in Deutschland. Sein Handykap: Es enthält reichlich Linolsäure, die das gefäßschützende HDL-Cholesterin im Blut senkt…“
Quelle: http://www.presseportal.de/story_rss.htx?nr=858785

Davon abgesehen, dass es sich um einen schlecht recherchierten Artikel mit ungenauen Informationen handelt, ist er grammatisch doch recht bedenklich für ein Presseportal, welches schließlich ein Tochterunternehmen der DPA (Deutsche Presse Agentur) ist. Natürlich habe ich die zuständige Pressestelle gleich angeschrieben. Konnte ich mir nicht verkneifen:

Sehr geehrte Frau Pirhalla!

Nach dem Lesen Ihrer Pressemeldung war ich doch einigermaßen verdutzt. Nicht nur, dass Sie gesättigte und ungesättigte Fettsäuren "über einen Kamm scheren", sondern Sie lassen die Fettsäure (welche?) auch noch das LDL-Cholesterin demütigen (erniedrigen). Das hat es nun wirklich nicht verdient! Denn auch das LDL wird in bestimmtem Maße vom Körper benötigt. Zudem hat das "Handykap" nur wenig bis gar nichts mit dem Mobiltelefon zu tun, sondern schreibt sich Handikap.
Mit Verlaub: Bessere Recherche (auch im Duden) täte diesem Artikel gut.
Möchten Sie mehr erfahren über Olivenöle und deren Fettsäuren, empfehle ich Ihnen meine Internetseiten www.olivenoelkontor.de .

Mit freundlichen Grüßen

Mike Seeger
Olivenölkontor

Gespannt warte ich auf Antwort ...

Donnerstag, August 10, 2006

Olivenöl in der Zukunft

Wo geht die Reise hin?

Alles wird gut. Glaube ich jedenfalls. Der Trend zu qualitativ hochwertigen Olivenölen ist anhaltend. Wissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahre tragen massiv dazu bei, dass immer hochwertigeres Öl in den Ölmühlen hergestellt wird. Auch Kleinbauern können für relativ geringe Investitionen ihr eigens Öl pressen. Möglich machen dies Maschinen zur Ölherstellung, die auch für kleine Erntemengen geeignet sind.

Die traditionelle Ölmühle, in der mittels Granitsteinen die Oliven zermahlen werden, gehört bald der Vergangenheit an. Heute werden die von Blättern und Dreck gereinigten Oliven in großen Edelstahlbehältern mittels Messern, Scheiben oder Schlegeln zerkleinert und zu Brei verarbeitet. Möglichst in geschlossenen Systemen unter Ausschluss von Sauerstoff.

Anschließend wird der Brei in Edelstahlbehältern geknetet, damit das Öl austritt. Auch hier wird darauf geachtet, dass kein Sauerstoff an den Olivenbrei gerät. Der Brei würde in seiner Gesamtheit oxidieren und seine natürliche weiß-grünliche Farbe verlieren und braun werden. Erhebliche Geschmacks- und Qualitätseinbußen wären die Folge.

Das Auspressen des Olivenbreis erfolgt teilweise noch heute mit aufeinander geschichteten Pressmatten, zwischen denen der Olivenbrei verteilt wird, und die anschließend unter hohem Druck zusammengepresst werden. Doch diese Methode ist veraltet und ist (hoffentlich) ebenfalls bald Geschichte. Die Pressmatten bieten wegen ihrer immensen Oberfläche viel Raum für oxidative, enzymatische, ja sogar mikrobakterielle Prozesse, die die Qualität des Öles negativ beeinflussen. Schon seit den frühen 70er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es die so genannten „Dreiphasen-Decanter“, in denen mittels Zentrifugen bei 3000 bis 4000 Umdrehungen und unter Zugabe von lauwarmem Wasser feste, wässrige und ölige Bestandteile getrennt wurden. Seit den 90er Jahren gibt es den Zweiphasen-Decanter, der ohne Wasserzugabe auskommt und den Brei in Öl und einen wässrigen entölten Brei trennt.

Das Öl aus dem Decanter ist trüb. Das kommt daher, dass sich noch Zellwasser und Zellbestandteile im Öl befinden. Geschmacklich ist dieses Öl schon hervorragend. Aber nur in den ersten paar Wochen. Dann würden die im Zellwasser und den Zellbestandteilen gelösten Enzyme und Zucker das Öl zum Nachteil verändern. Unangenehme Aromen werden - insbesondere bei steigenden Temperaturen - freigegeben. Deshalb sollte das Öl unmittelbar nach der Pressung gefiltert werden. Dies hat keinen Nachteil bei der Qualität zufolge. Im Gegenteil. Das Öl wird ausgewogener und wohlschmeckender, und die fettlöslichen Substanzen, Polyphenole und Aromen werden durch die Filterung nicht beeinflusst. Ergebnis ist ein haltbares (mindestens 12 Monate bei korrekter Lagerung) und qualitativ hochwertiges Olivenöl.

Mittlerweile rüsten immer mehr große und kleine Ölmühlen auf die neueren Maschinen um. Auch in Spanien und Griechenland. Viele Kleinbauern stellen ihr eigenes Öl her und „verscheuern“ es nicht an die Großkonzerne, sondern vermarkten es selbst. Es wird immer mehr und besseres Extra Natives Olivenöl geben. Die Geschmacksvielfalt wird noch zunehmen.

Vorausgesetzt, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse werden in Zukunft auch bei den Kontrollen der Olivenöle eingesetzt, werden wir auch von den Großabfüllern korrekt deklarierte Öle bekommen - als Nativ und nicht mehr als Extra Nativ.

Da geht die Reise hin.

Sonntag, August 06, 2006

Lassen Sie sich nicht veräppeln!

Jahrgangsolivenöle bei ebay

Kaum zu glauben aber wahr (Nein, es hat keiner Geburtstag; das wird auch kein Gedicht.), da bietet doch jemand beim Allesversteigerer ebay Jahrgangsöle aus Spanien an. Und zwar aus den Jahrgängen 1998/1999, 1999/2000 und 2000/2001. Drei Halbliterflaschen zum Startpreis von 75,- (in Worten: fünfundsiebzig) Euro. Magenverderben geht billiger! Kein Wort davon, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum hoffnungslos überschritten und somit das Öl nicht zum Verzehr geeignet ist, umso weniger, als es noch nicht einmal in eine Lichtschutzflasche abgefüllt wurde.

Präsentiert wird das Angebot so:

Unikate für Olivenölkenner !!!

Angeboten wird feinstes, spanisches Olivenöl 3 aufeinander folgender Jahrgänge: 1998/1999, 1999/2000 und 2000/2001. Die Flaschen beinhalten jeweils 0,5 Liter.

Das Kultöl "Reina N°1" ist von einer ausgezeichneten Qualität. In unten stehender Tabelle können Sie die Auszeichnungen der hier angebotenen Jahrgänge entnehmen.

Ausgewähltes Olivenöl:

Das Beste aus der Ernte. Wie beim Wein entscheiden auch bei der Olive die klimatischen Bedingungen über Qualität und Geschmack des aus ihr gewonnenen Öles. Daher ist ein Jahrgangsöl ein einmaliges, unwiederholbares Produkt mit einem unverwechselbaren Charakter.

1998/1999

Dieser Jahrgang war für Jean Pütz der Anlass, Reina N°1 als hochwertiges Olivenöl in seinem Buch zur Sendung Hobbythek "Mediterrane Lebenselixiere" aufzunehmen.

1999/2000

Ausgezeichnet mit dem Preis "Premio Diputación Provincial de Sevilla" als das beste Olivenöl der Provinz Sevilla.

2000/2001

Wie bereits im Vorjahr in Andalusien offiziell als das Beste Olivenöl der Provinz Sevilla ausgezeichnet.

Quelle: http://cgi.ebay.de/Reina-N-1

Ich möchte mich einmal – ganz bescheiden – als Olivenölkenner outen, und zu diesem Angebot anmerken: „Lieber „launebaer“ (so der Nickname des gewerblichen Verkäufers), ich fühle mich durch Ihr Angebot „veräppelt“. Was soll denn der Käufer mit dem Produkt machen? Es ins Regal stellen und sich am Anblick erfreuen? Oder etwa verzehren? Falls Letzteres von Ihnen geplant ist, dann lassen Sie sich bloß nicht von der Lebensmittelaufsicht erwischen. In meinen Augen handeln Sie nicht nur grob fahrlässig, sondern kriminell!“

Samstag, August 05, 2006

Alles Toskana, oder was?

Das Geheimnis von Bertolli …

… verspricht die Webseite www.bertolli.de zu lüften. Steht doch dort zu lesen: „BERTOLLI hat seinen Ursprung in Lucca, einer Stadt im Herzen der Toskana. Hier füllte die Familie Bertolli im Jahre 1865 erstmals ihr köstliches Olivenöl ab. Der besondere Geschmack dieses Öles wurde später unter dem Markennamen BERTOLLI in der ganzen Welt berühmt.
Die Marke BERTOLLI verbindet Innovation und Tradition mit Liebe, Erfahrung und Begeisterung für Olivenöl. Und diese langjährige Erfahrung kann man auch heute noch schmecken! Die Leidenschaft für gutes Essen, die Freude an den einfachen Dingen des Lebens und die große Bedeutung von Familie und gemeinsamen Mahlzeiten sind grundlegende Werte, die BERTOLLI mit Italien und anderen südlichen Ländern gemeinsam hat.“

Toll. Kein Wort davon, dass Bertolli zum niederländisch/englischen Konzern Unilever gehört. Auch kein Wort davon, dass Olivenölflaschen der Firma zum überwiegenden Teil spanisches Olivenöl (ca. 5200 Tonnen Olivenöl lagern in den Tanks von Bertolli, überwiegend aus Spanien stammend) enthalten. Italienisches oder gar toskanisches Olivenöl findet sich – wenn überhaupt – nur zu höchstens 30%. Eher schon marokkanisches oder griechisches. In der Dokumentation der Neuen Züricher Zeitung über das „grüne Gold“ wird gezeigt, wie Containerschiffe Tonnen von Olivenöl bei Bertolli anliefern. Im Labor wird dann die richtige „Cuvee“ (Mischung) hergestellt, damit das Öl immer den gleichen Geschmack hat. Der Konsument erwartet das angeblich. Diese Aufgabe hat Bertolli mit Bravour erledigt und zumindest ein knappes „befriedigend“ beim letzten Test von Stiftung Warentest 2005 errungen. Mit einem „ausreichend“ bei Sensorik und Deklaration allerdings.

Statement Daniele Bondì (Bertolli):
“Bertolli ist ein Produkt von hoher Qualität mit Ölen unterschiedlicher Herkunft. Wir kennen den Konsumenten und möchten ihm ein Produkt geben, das schmeckt. Darum arbeiten wir im Bereich des Geschmacks, und der Geschmack kommt nicht von der Herkunft.“

(Quelle: http://www-x.nzz.ch/)

Das ist sogar erlaubt, wenn nicht Italien als Erzeugerland angegeben ist. Auf dem Etikett könnte dann zu lesen sein: Abgefüllt in Lucca, Toskana.

Aber nicht nur Bertolli ist nicht italienisch. Auch Minerva ist seit zwei Jahren eine spanische Firma. Und jüngst haben die Spanier (SOS Cutrera) auch die italienische/toskanische Firma Carapelli übernommen. Für 132,5 Millionen Euro!

Mit „Toskana“ auf dem Etikett lässt sich also gut Olivenöl verkaufen. Super Geheimnis.

Mittwoch, August 02, 2006

Gedanken zur „Zielgruppe“

Wer kauft eigentlich gutes Olivenöl?

Nach meinen Erfahrungen kann ich sagen, dass quer durch alle Bevölkerungsschichten gekauft wird. Von jungen Studenten/innen über die „einfache“ Hausfrau bis zum promovierten Gelehrten. Eigentlich alle. Schön soweit. Nur: immer noch viel zu wenig von allen! Warum? Fehlt die Aufklärung? Glaube ich nicht. Olivenöl ist zur Mode avanciert. Fast keine der Frauen-, Rätsel-, Fernseh- und Gourmetzeitungen kommt ohne das Thema Olivenöl aus. Daran kann es also nicht liegen. Dann ist es wohl der Preis, der abschreckt. Meiner Meinung nach nur zum Teil. Viel mehr ins Gewicht fallen wohl die Ernährungsgewohnheiten. Diese sind zum Großteil geprägt vom Elternhaus. Hier spielte das Olivenöl in Deutschland eine eher untergeordnete Rolle. „Bei uns gab es immer „Livio“, da ist Vitamin E drin, also gesund. Bei mir gibt’s das auch!“, könnte ein Kommentar zu den „Ölgewohnheiten“ lauten. Dass das Vitamin E nachträglich zugefügt wurde, interessiert dann nicht. Sieht der Olivenölfan sich die Verkaufszahlen von raffinierten Speiseölen an, wird ihm ganz anders …

Wie im Kommentar von Dr. Mühleib angemerkt, gibt es sicherlich Familien in Deutschland, die mit 200 Euro monatlich für die Ernährung auskommen müssen. Für die ist es insgesamt schwierig, sich gesund zu ernähren. Eine Flasche Olivenöl für 30 Euro ist da sicherlich nicht drin. Aber vielleicht eine für acht Euro, inklusive der Gewissheit, etwas Gutes für die Ernährung der Familie zu tun. Alles eine Frage der Wertigkeit. Auch die ärmsten Familien in den Mittelmeerländern benutzen Olivenöl und geben viel Geld dafür aus.

Das Geld ist aber gar nicht das große Problem. Jemand, der eine neue Einbauküche für 10.000,- EUR kauft, schreckt sicherlich nicht vor dem Preis von Olivenöl als solchem zurück. Lediglich die Wertigkeit wird wohl angezweifelt: „Ich gebe doch keine 20 Euro für eine Flasche Olivenöl aus. Ich bin doch nicht verrückt!“ … sagt mein Nachbar, lässig an seinen Mercedes S 600 gelehnt, eine kubanische Zigarre rauchend. Überspitzt? Sicherlich. Doch des Pudels Kern treffend. Glaube ich zumindest.

Was tun? Noch mehr Werbung für die positiven Eigenschaften des Olivenöls machen? Auch. Den Geschmack des Olivenöls besser bewerben? Ebenfalls. Aber viel mehr möchte ich auf mein Umfeld einwirken. Die Ernährungsgewohnheiten in eine Olivenöl orientierte und akzeptierte Richtung lenken. Das klappt nicht immer, aber immer öfter. Und wenn ich ein bis zwei Familien dazu gebracht habe, Olivenöl dauerhaft in den Speiseplan zu integrieren, bin ich zufrieden. Denn so formen sich wieder Ernährungsgewohnheiten. Für die Kinder ist dann das Olivenöl selbstverständlich.

Kommentar zum "pfannenverrückten" Öl

Dr. Friedhelm Mühleib zu meinem letzten Artikel:

Lieber Mike Seeger,
erst einmal Glückwunsch zu Ihrem Blog - als Olivenölfan finde ich es toll, dass jemand dieses Thema beackert. Allerdings kann ich Ihren Eintrag zu meinem Beitrag nicht unkommentiert stehen lassen. Leider schaffe ich es nicht, den Kommentar über die Eingabemaske auf Ihrer Seite einzustellen. Offensichtlich muss man erst einen Blogger-Account anmelden, um die Kommentare loswerden zu können? Als reiner User stoße ich da manchmal schnell an meine Grenzen. Nun gut, deswegen schicke ich den Text per Mail und hoffe, dass Sie ihn für mich als Kommentar in den Blog einstellen können:

... natürlich hat er Feinschmecker und Co. gelesen, der Ernährungswissenschaftler, und er ist der Meinung, dass die Olivenöllobby mit dem ganzen Geschrei um die einfachen Öle den falschen Gegner bekämpft. Die wahren Gegner sind Rapsöl und billige raffinierte Pflanzenöle – nicht die einfachen Qualitäten des Olivenöls. Noch ist der pro Kopf Verbrauch an Olivenöl im Vergleich zum Gesamtverbrauch an Fetten und Ölen bei uns gering. Die CMA als größter Rapsöl-Sponsor lacht sich angesichts der Selbstzerfleischung im Olivenöl-Sektor ins Fäustchen und fördert mit millionenschweren Kampagnen den weiteren Verbrauchsanstieg des faden Massenproduktes Rapsöl. Man kann einfachen Verbrauchern mit normalem bis niedrigem Einkommen nicht dazu raten, für jeden Zweck ein teures Öl zu verwenden. Eine Familie, deren Monatsbudget für die Ernährung bei 200,--Euro liegt, kann keine 30,--Euro pro Monat für Olivenöl ausgeben. Da muss man schon auf dem Teppich bleiben, sonst verschreckt man die Zielgruppe, die man erst einmal fürs Olivenöl gewinnen muss. Ein Wein-Einsteiger fängt auch nicht mit der täglichen 30,--Euro Flasche. Auch unter den Pfälzer Riesling – Literweinen gibt es für vier bis fünf Euro tolle Qualitäten. Auch ich bin gegen Verbrauchertäuschung und unterstütze die Forderung, dass Öle, die nicht Extra Vergine sind, auch nicht als solche deklariert werden dürfen! In der elitären Diskussion von Feinschmecker & Co tut man allerdings so, als wäre jedes Öl unter 10,-- Euro der letzte Dreck – und das stimmt so nicht! Der Ton macht die Musik. Und wer die Warentest-Ergebnisse kennt, weiß, dass es auch gute preiswerte Öle gibt. Sie sollten sich freuen, dass ein Ernährungswissenschaftler hierzulande Olivenöl empfiehlt, anstatt sich darüber zu beschweren, dass er für die Bratkartoffeln zu einer einfachen bzw. preiswerten Qualität rät. Im übrigen weiß ich, wovon ich rede: Als bekennende Hobbyköche verwenden meine Frau und ich fast ausschließlich Olivenöle – billige und teure. Und auch unter den Discounterölen gibt es inzwischen ordentliche Qualitäten, bei denen nach Verwendung nicht die ganze Küche stinkt! Viele Grüße - Dr. Friedhelm Mühleib

Dienstag, August 01, 2006

Da wird doch das Öl in der Pfanne verrückt ...

Empfehlung eines Ernährungswissenschaftlers

Las ich doch neulich in einem Blog
(
http://www.wohl-bekomms.info/) die ansonsten ja richtige Empfehlung, Olivenöl auch zum Braten zu benutzen, und am Ende des Artikels dann sowas: "...
muss es also nicht unbedingt das 20,-- Euro teure Toskana-Öl sein. Da tut es auch ein preiswertes Extra Vergine von Aldi & Co." Geschrieben von einem Ernährungswissenschaftler. Einem Doktor. Ja, hat er denn die Tests von Stiftung Warentest nicht gelesen? Oder vom "Feinschmecker"? Oder von "Merum"? Oder, oder, oder? Wer einmal versucht hat, mit Aldi-Olivenöl zu braten, der weiß wovon ich schreibe. Die ganze Küche stinkt. Und zwar nicht nach leckerem Olivenöl, sondern süßlich, aufdringlich, unangenehm. Dies sind meine Erfahrungen mit dem Öl von Aldi. Bei von mir durchgeführten (Blind-)Verkostungen, ist das Aldi-Öl (von mir als abschreckendes Beispiel "dazwischengemogelt") jedes Mal unangenehm aufgefallen.
Da es ja nachweislich (siehe Stiftung Warentest, Merum, Ökotest) nicht in der Kategorie Extra Nativ (Extra Vergine) anzusiedeln ist, sondern bei den schlechtesten getesteten Chargen sogar als Lampant-Öl (nicht zum Verzehr geeignet) bezeichnet wurde, wundert mich solch eine Empfehlung schon.
Tatsache: Es gibt kein Extra Natives Olivenöl, welches allen geforderten Kriterien gerecht wird, unter einem Literpreis von 8,- EUR.
Und wer eines für acht Euro bekommt, der hat ein Schnäppchen gemacht, da das die reinen Produktionskosten ab Ölmühle sind!
Die größte Gefahr für die Qualitätsoffensive vom "Feinschmecker", "Merum" & Co und letztens auch vom Olivenölkontor, besteht meines Erachtens darin, dass sich ein großer Teil der deutschen Olivenölkonsumenten (auch Ernährungswissenschaftler?) an den (schlechten) Geschmack des Olivenöls gewöhnt und der Meinung ist, Olivenöl müsse so schmecken (oder riechen).
Wer in Südniedersachsen wohnt und Interesse an einer Verkostung von "richtigen" Olivenölen hat, der kann das in einem Kommentar oder per Mail kundtun. Ein Termin wird sich finden lassen. Vortrag und Verkostung sind grundsätzlich verpflichtungs- und kostenfrei. Warum? Ich möchte überzeugen und nicht aufdrängen.